In dieser Blog-Serie möchte ich dir zeigen, wie ich mich auf die große Rennrad Tour Transalp vorbereite. In vier Artikeln gehe ich dabei auf Training, Ausrüstung und Planung der Tour ein und hoffe, dir einen guten Überblick verschaffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Artikel 1: Vier Regeln zur Vorbereitung einer Transalp
- Artikel 2: Die Streckenplanung
- Artikel 3: Training und mentale Vorbereitung auf die Transalp
- Artikel 4: Ausrüstung und Gepäck (Du befindest dich hier)
Das Bike für die Transalp
Als Bike nutze ich für die Transalp das Merida Cyclocross 500, das einem Rennrad schon sehr nahe kommt. Dies liegt vor allem aber auch daran, dass ich mit den Conti GrandPrix 4000 sII 28-622 eine flotte Bereifung aufgezogen habe. Es ist das Maximum das auf mein Cyclocross aufzuziehen ist.
Das Merida Cyclocross 500 kommt mit einer Shimano 105 Ausstattung daher, vorne fahre ich mit einer Kurbelgarnitur RS500 46-36, hinten eine Kassette mit 11-28. Ich weiß, dass dies nicht optimal für eine Alpenüberquerung ist. Die Übersetzung wird mich gerade bergauf einiges an Kraft kosten, die Idee aus dem Cyclocross ein Rennrad zu machen, spricht da Bände. Aufgrund der knappen Vorbereitungszeit muss diese Kombi jedoch zunächst herhalten.
Die Bremsen sind eine mechanische Scheibenbremse, was für ein Cyclocross in dieser Preiskategorie um die 1200€ ungewöhnlich ist. Umso mehr freue ich mich, dass ich sie habe. Alles in allem bin ich mit dem Bike erst einmal gut ausgestattet. Es wiegt 9,6kg und bietet mir mit der Carbongabel und dem Alu Rahmen einen guten Mix aus Stabilität und Leichtigkeit.
Die Taschen für das Cross Rennrad
Ich möchte auf der Transalp vermeiden, viel Gewicht auf dem Rücken zu transportieren. Bei vier Tagen und zwei Taschen, die ich nutze, dürfte das auch machbar sein. Um einen kleinen Rucksack komme ich aufgrund des iPads nicht herum, das ich aufgrund meines Berufs mit mir führen muss. Also wird ein Mini Rucksack von Decathlon herhalten, der leicht ist und nichts kostet.
Bei den Taschen gehe ich keine Kompromisse ein. Hier setze ich auf ein mittelgroßes Frame Pack von Apidura. Apidura ist ein Hersteller für ultraleichte und extrem widerstandsfähige Radtaschen. Ein echter Glücksfall, dass ich auf diese Produkte gestoßen bin. Das Apidura Backcountry Compact Frame Pack bietet 4,5l Platz im Rahmen des Rennrads. Zwei Taschen, jeweils links und rechts bieten Platz für elektronische Geräte, Reisedokumente und Geld. Auch kleinere Dinge wie Energy Riegel finden hier noch ausreichend Platz.
Unter dem Sattel setze ich ebenfalls auf eine Tasche von Apidura. Das Backcountry Saddle Pack bietet sage und schreibe 14l Stauraum und ist sehr widerstandsfähig (Lese hierzu auch meinen Testbericht zur Apidura Backcountry Saddle Pack). Zudem habe ich gute Erfahrungen in der Stabilität gemacht, es knickt nicht ein und landet nicht auf dem Hinterrad. In die 14l Stauraum bekomme ich Wechselkleidung und die Hygieneartikel super untergebracht, sodass mir der Rücken tatsächlich weitestgehend frei bleibt. Gänzlich frei, wenn ich nicht auf das Tablet angewiesen wäre.
Die optimale Packliste für 4 Tage Alpenüberquerung
Da scheiden sich natürlich die Geister, ob es die optimale Liste ist oder nicht. Ich habe aber gute Erfahrungen mit diesen nachfolgenden Artikeln gemacht!
Kleidung
Zunächst fuhr ich mit einer stabilen Rennradhose von Decathlon, merkte aber schnell die Grenzen des guten. Wenige Wochen vor der Transalp wurde mir klar, dass ich umsatteln und noch einmal investieren muss. Aus diesem Grund entschied ich mich nach Empfehlungen von Freunden zur Assos equipe EVO aus der S7 Generation. Die schlug ordentlich in die Urlaubskasse, aber dank elastischerem Stoff übt sie sehr wenig Druck auf die Schultern aus und sorgt für relativ geringe Reibung. Jenseits der 100km Strecken möchte ich diese Hose nicht missen. Bei dieser Gelegenheit bestellte ich noch die Assos Gesäßcreme mit, ebenfalls eine Empfehlung und ebenfalls ein sehr wertvoller Tipp. Durch die Gesäßcreme entsteht wenig Reibung zwischen Haut und Rennradhose. Zwar kostet die Creme 12€ (Meine Freundin würde das als lächerlich bezeichnen), aber sie ist ihr Geld wert.
Die Schuhe sind mit MTB Clickies versehen, eine persönliche Vorliebe, das muss aber jeder selbst wissen. Einzig der Klettverschluss nervt mich etwas, weil er ein stück zu lang geraten ist und nach innen an der Kurbelgarnitur schleift. Ich vermute aber das ich die Verschlüsse nur mal etwas kürzen müsste. Leider fällt mir das immer erst beim Fahren ein 🙂
Reiseapotheke
Kopf- und Schmerztabletten sind natürlich der Klassiker. Sportsalbe ist das Placebo auf jeder Tour, kühlt aber schön runter, wenn Tag zwei gekommen ist. Blasenpflaster sei hier nur der Vollständigkeit erwähnt, ich denke ich kann verzichten. Stattdessen hilft mir persönlich Magnesium Instant sowie Trinktabletten und Energy Riegel. Wir reisen von Hotel zu Hotel, das sollte dem gesunden Schlaf wohltuen. Jedoch benötige ich dafür Ohrenstöpsel und eine Schlafbrille. Das sollte aber ebenfalls jeder selbst wissen 😉
Hygieneartikel
Nein, ich werde kein Glätteisen mit auf die Tour nehmen, versprochen! 😉 Ich muss mir heute noch anhören, dass ich das Glätteisen selbst im Dschungel von Borneo am Dieselgenerator benutzte. 😉
Die Hotels bieten allesamt Handtücher und Duschgel/Shampoo. Das hilft enorm beim Transport! Sonnencreme ist in den Alpen jedoch Pflicht und darf nicht fehlen. Ebenso die Zahnbürste, Zahnpasta, Reinigungstücher, die o.g. Gesäßcreme von Assos, ein Einwegrasierer und Reasiercreme sowie Fliflops die als Ersatzschuhe dienen.
Mit “Rei in der Tube” als Handwaschcreme habe ich außerdem die Möglichkeit, abends durchzuwaschen und trocken zu föhnen. Das geht bei der Rennradkleidung schnell und ist echt effektiv. So spare ich viel Platz!
Sonstiges
Das Handy, die Halterung, das Akkupack und leider auch mein bereits erwähntes iPad aus beruflichen Gründen. Natürlich auch Ausweise, ein Fahrradschloss und Reparaturkits. Kabelkinder können immer nützlich sein, ein Ersatzschlauch definitiv auch! In der Zusammenfassung eine vollständige Liste aller Gegenstände 🙂
Checkliste Ausrüstung / Rennrad Packliste in der Zusammenfassung
- Kleidung während der Tour
- Helm
- Bikebrille (
hell unddunkel) - Radhose
- Socken mit Bandage am Druckpunkt
- Handschuhe
- Radschuhe
- kurzärmliges Trikot
- Ersatzkleidung
- Leichte Freizeithose
langärmeliges Radtrikot- Fleece Jacke Mammut Stretch Polartec
- T-Shirt
- Unterwäsche
- Socken
- Badehose
- Dünne Fleecemütze
- Ausrüstung
- leichter, kleiner Rucksack
- Satteltasche Apidura Backcountry Saddle Pack
- Rahmentasche Apidura Backcountry Frame Pack Compact
- 2 Trinkflaschen
- Apple iPhone
- Ladekabel
- Powerbank
- Rad Handyhalterung für Navigation
- Schlafbrille
- Fahrradschloss
- Plastiktüte
- Kabelbinder
StirnlampeIndoor Schlafsack- Flickzeug
- Mini Multitool
- Luftpumpe
- Ersatzschlauch
- Selfiestick
- Reiseapotheke
- Schmerztabletten
- Aspirin
- Instant Magnesium
- Magnesium Trinktabletten
- Energieriegel
Blasenpflaster- Ohrenstöpsel
Energy Gel
- Hygieneartikel
Outdoor Handtuch- Duschgel
- Shampoo
- Zahnbürste
- Zahnpasta
- Einwegrasierer
- Rasierschaum
- Assos Gesäßcreme
- Sonnencreme
- Brillenputztücher
- Rei in der Tube (Handwaschcreme)
- Sonstiges
- Reisedokumente
- EC Karte
- Kreditkarte
- Ausweise
- Bargeld
2 comments
Hallo Samu,
danke für deine lesenswerten Artikel! Da ich demnächst auch von Garmisch nach Riva fahren möchte, finde ich neben deinem Tourentagebuch insbesondere deine Packliste sehr interessant.
Hast du während der Tour Erfahrungen gemacht, die dich die Packliste anders schreiben liefen? Dinge, die du hättest lieber weggelassen oder andere, die du unterwegsvermisst hast?
Viele Grüsse
Christoph
Hallo Christoph,
da hast du eine schöne Tour vor dir! Die packliste würde ich wieder so umsetzen. Ein paar Riegel dazu und den kleinen Rucksack braucht man auch nur, wenn man ein iPad dabei hat. Das musste ich aus beruflichen Gründen mitnehmen, ansonsten hätte ich den nicht gebraucht. Die Taschen von Apidura waren dabei echt goldwert.
Samu